Bundespräsident a.D. Joachim Gauck

Point-Alpha-Preis

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©Büro Christian Hirte

Point-Alpha-Preis 2022

17. Juni 2022, Geisa

Für sein politisches, gesellschaftliches und menschliches Wirken erhielt Bundespräsident a.D. Joachim Gauck den Point-Alpha-Preis 2022 für besondere Verdienste um die Einheit Deutschlands und Europas in Frieden und Freiheit. Das Kuratorium Deutsche Einheit e.V. zeichnete in Zusammenarbeit mit der Point Alpha Stiftung einen der beliebtesten Politiker für seine vielfältigen Verdienste und die Lebensleistung aus.

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Zahlreiche Ehrengäste und Bürger aus der Region verfolgten den Festakt im US Camp der Gedenkstätte Point Alpha. Die Laudatio hielt Prof. Dr. Andreas Voßkuhle als Vorsitzender des Vereins „Gegen Vergessen – Für Demokratie“. In seiner Ansprache spürte Voßkuhle den unterschiedlichen Facetten der Persönlichkeit des 82-jährigen Preisträgers nach, der „in ganz wunderbarer Weise dem Politischen ein menschliches Antlitz verliehen hat und die seine großen Verdienste für unser Land begründen“. Kapitänssohn, Jugendpfarrer, Bürgerrechtler, Stasi-Aufklärer, Bundespräsident und nun Point-Alpha-Preisträger: Die Biografie von Joachim Gauck spiegelt die deutsch-deutsche Geschichte hervorragend wider.

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Joachim Gauck bedankte sich für die Auszeichnung und die ehrenden Worte. „Es freut mich, wenn hinter Themen und Sätzen die Idee und hinter Haltungen und Gesten das Herz erkannt wird.“ Schnell kam Gauck aber zur Sache und wurde ernst: „Es ist kein Zufall, dass man hier in der Gedenkstätte Point Alpha stehe, sondern das es eine Ursache gab, dass Menschen, die sich an Angst und Anpassung gewöhnt hatten, Abschied von der Angst genommen und sich auf den Weg zur Freiheit gemacht haben.“ Die Überwindung von Angst stand auch im Mittelpunkt zu seiner Bewertung des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine. Er plädierte dafür, die lähmende Angst in Mut, Kraft und Energie umzuwandeln, um den Aggressor, der Europa die Feindschaft aufzwinge, mit allen Mitteln entgegenzutreten.

Bundespräsident a.D. Gauck forderte, alles bis zur Grenze des Möglichen zu unternehmen, um Putins mörderisches Treiben und seinen imperialistischen Wahn ein Ende zu setzen. „Die Grenze ist noch nicht erreicht. Wir können noch mehr tun.“ Er verstehe zwar die Tragweite des moralischen und geopolitischen Dilemmas vor dem man stehe. Schuldig könne aber auch der werden, der nicht handele. Demokratie müsse wehrhaft sein, fuhr Gauck fort, die Ängstlichkeit in unserem Land müsse nicht dominieren. „Ich mag es nicht, wenn Menschen einfach nur zuschauen, sondern sagen: Wir sind die Bürger. Das ist unsere Freiheit und unsere liberale Demokratie und wir werden sie schützen“.

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Der Point-Alpha-Preis wird für Verdienste um die deutsche und europäische Einheit verliehen. Die seit 2005 vergebene Auszeichnung ist nach dem historischen Ort Point Alpha benannt, einem ehemaligen US-Beobachtungsstützpunkt in Hessen. Die Gedenkstätte befindet sich zwischen Rasdorf und Geisa an der hessisch-thüringischen Landesgrenze.

Bekannte frühere Preisträger sind unter anderem der ehemalige US-Präsident George Bush senior, der ehemalige Präsident der Sowjetunion, Michail Gorbatschow, die einstigen Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) und Helmut Schmidt (SPD) sowie der Dramatiker und spätere Präsident Tschechiens, Václav Havel.

Die gesamte Preisverleihung kann hier angeschaut werden:

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