Erinnerungen an die Okkupation in Griechenland
23. April 2018, Berlin
Bundespräsident a.D. Joachim Gauck hat an der Präsentation des digitalen Zeitzeugenarchivs "Erinnerungen an die Okkupation in Griechenland" in der Topographie des Terrors in Berlin teilgenommen.
Das Archiv beinhaltet 90 Interviews mit griechischen Zeitzeugen der Besatzung, darunter mit Mitgliedern von Widerstandsorganisationen, mit jüdischen Holocaust-Überlebenden, Zwangsarbeitern und KZ-Häftlingen, Überlebenden von Massakern sowie Menschen, die auf unterschiedliche Art und Weise die Okkupationszeit in Griechenland miterlebt haben. Die Interviews sind auf einer zweisprachigen Online-Plattform abrufbar. Neben den Videos enthält die Sammlung Transkripte, Fotos, Dokumente und weitere Begleitmaterialien mit Hintergrundinformationen. Weitere Informationen finden sich dazu auf http://www.occupation-memories.org/index.html.
Das internationale Oral-History-Projekt ist u.a. eine Initiative des Deutsch-Griechischen Zukunftsfonds. Bundespräsident a.D. Joachim Gauck hatte im März 2014 während seines Besuchs in Griechenland ein klares Bekenntnis zur besonderen historischen Verantwortung Deutschlands für die Untaten des NS-Regimes in den Jahren 1941 bis 1944 abgelegt und die Angehörigen der Opfer um Verzeihung gebeten. Als besonders wichtig für eine wirkliche Aussöhnung unterstrich er dabei die Bedeutung eines verstärkten Jugendaustauschs zwischen Deutschland und Griechenland im Zeichen gemeinsamer Erinnerungsarbeit. Zudem seien zusätzliche Anstrengungen zur wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Aufarbeitung der dunklen Kapitel der deutsch-griechischen Geschichte nötig.