©Stadt Plauen
Ansprache bei der zentralen Gedenkveranstaltung am Wende-Denkmal
30 Jahre Friedliche Revolution in Plauen
07. Oktober 2019, Plauen
"Viele sind ermutigt worden durch den Mut der Plauener." Bundespräsident a.D. Joachim Gauck erinnerte im vogtländischen Plauen an den Beginn der Friedlichen Demonstration vor 30 Jahren. Die Gedenkveranstaltung begann am Plauener Wende-Denkmal im Beisein von Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer und dem evangelischen Landesbischof Carsten Rentzing.
Nach einem Friedensgebet in der Lutherkirche diskutierte Joachim Gauck mit der Fraktionsvorsitzenden der Grünen im Bundestag, Katrin Göring-Eckardt, dem früheren Bürgerrechtler und späteren Bundestags- und Europaabgeordneten der Grünen, Werner Schulz, sowie mit Aminata Touré aus Schleswig-Holstein, Deutschlands jüngster Landtagsvizepräsidentin mit afrikanischem Migrationshintergrund, und mit Paula Piechotta, Ärztin und politisch aktive Leipzigerin u.a. über demokratische Mitbestimmung und gesellschaftliche Verantwortung.
In Plauen demonstrierten am 7. Oktober 1989 – am damaligen staatlichen Feiertag, der an die Gründung der DDR 40 Jahre zuvor erinnerte – rund 15.000 Menschen für Bürgerrechte und gegen das DDR-Regime. Es war die erste Großdemonstration in der DDR, die nicht von staatlichen Sicherheitsbehörden aufgelöst werden konnte. Von diesem Zeitpunkt an fanden an jedem Samstag bis zu den ersten freien Wahlen am 18. März 1990 Demonstrationen in Plauen statt. In Erinnerung an den Beginn der Friedlichen Revolution wurde der 7. Oktober zum örtlichen Gedenktag erklärt. 2010 wurde das Wendedenkmal in Form einer großen Kerze in Plauen eingeweiht.