Bundespräsident a.D. Joachim Gauck

Heinrich-Heine-Universität Gastprofessur

Menü Suche
Gesprächsrunde in der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

©Wilfried Meyer (Heinrich Heine Universität)

Podiumsdiskussion anlässlich der Gastprofessur in der Heinrich-Heine-Universität

1. Heinrich-Heine-Vorlesung an der Universität Düsseldorf

31. Januar 2018, Düsseldorf

"Nachdenken über das Eigene und das Fremde"

Änderungen vorbehalten.
Es gilt das gesprochene Wort.

Als Sie, verehrte Frau Rektorin, mir vor etwa einem Jahr das Angebot unterbreiteten, die Heinrich-Heine-Gastprofessur zu übernehmen, haben Sie bei mir nicht nur Freude, sondern gleich ganz verschiedene Assoziationen ausgelöst.

Zunächst: Heine! Er hat mich begleitet, seit ich in literarischen Texten Inspiration und Orientierung suchte. Getröstet hat er mich nur selten. Aber eine eigene Haltung zu finden, dabei hat er mich bestärkt. Und oft habe ich Konstellationen oder Menschen besser verstanden durch das, was Heine dachte und schrieb. Ganz besonders gilt das für "die Deutschen", über die Heine schrieb – zum Beispiel über ihr besonderes Verhältnis zu dem, wonach ich mich immer sehnte: Freiheit. "Der Engländer liebt die Freiheit wie sein rechtmäßiges Weib. Er besitzt sie, und wenn er sie auch nicht mit absonderlicher Zärtlichkeit behandelt, so weiß er sie doch im Notfall wie ein Mann zu verteidigen. Der Franzose liebt die Freiheit wie seine erwählte Braut. Er wirft sich zu ihren Füßen mit den überspanntesten Beteuerungen. Er schlägt sich für sie auf Tod und Leben. Er begeht für sie tausenderlei Torheiten. Der Deutsche liebt die Freiheit wie seine Großmutter."

Und dann meine Assoziation: Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Profilierte Hochschule in der Hauptstadt eines Landes und gestiftet von einem Land, das für mich immer für etwas Besonderes stand – etwas, das wohl nur erkennen kann, wer von außen kommt. Es war nicht negativ gemeint, als ich bei einer Rede im Bundestag 1999 über uns Ostdeutsche sagte, dass wir nach der Einheit Gefühle von Fremdheit hatten: "Sie hatten vom Paradies geträumt und wachten auf in Nordrhein-Westfalen". Mein Gedanke dabei war positiver als das, was Ihr Schmunzeln jetzt vermuten lässt. "Nordrhein-Westfalen", das war für mich immer der Ort des gestalteten Lebens. Nicht der Ort, an dem ein Paradies errichtet werden soll. Sondern der Ort, an dem aus der Wirklichkeit heraus versucht wird, Gutes zu erreichen. Selten pathetisch, meistens realistisch und wenn wir an den Wandel denken, den dieses Land gestaltet hat, kann man sagen: trotz allem erfolgreich. Es ist ein guter Ort zum Leben und Arbeiten. Ein Ort, dem ich mich nahe fühlen kann, auch wenn ich geografisch von weit her komme.

Es waren also, Frau Rektorin, gute Assoziationen, die Ihre Einladung hervorgerufen hat – und gute Gründe für mich, diese Einladung anzunehmen. Und so bin ich heute bei Ihnen und freue mich über Ihr Interesse und darauf, dass wir auch morgen Raum haben, intensiver zu debattieren. Im Rahmen dieser Gastprofessur möchte ich mit Ihnen wie angekündigt "Nachdenken über das Eigene und das Fremde" – auch darin könnte man sich Heines Gedanken verbunden fühlen: Heute mit etwas grundlegenderen, allgemeinen Überlegungen, im April mit konkreteren Ausführungen zur aktuellen Situation in Deutschland.

Es war einmal eine Gemeinde mit zwei Stadtvierteln. Die Häuser in dem einen Viertel waren etwas älter, die Häuser in dem anderen Viertel waren relativ neu. Ansonsten gab es kaum Unterschiede. Die Bewohner beider Ortsteile gehörten demselben Volk an, sie sprachen dieselbe Sprache, sie hatten dieselbe Hautfarbe, verdienten ähnlich wenig Geld, denn hier wie dort handelte es sich vor allem um Arbeiterhaushalte. Und dennoch hatten die Bewohner des einen Viertels – außer am Arbeitsplatz – mit den Bewohnern des anderen Viertels so gut wie nichts zu tun. Jeder wählte sich Freunde aus seiner eigenen Gruppe und jeder suchte sich den Ehepartner ebenfalls in der eigenen Gruppe.

All dies aus einem einzigen Grund: Die einen lebten schon seit mehreren Generationen am Ort, die anderen waren erst vor kurzem hinzugezogen. Die einen teilten gemeinsame Erinnerungen und waren durch Freundschaft oder auch Feindschaft aneinander gebunden, die Neusiedler hingegen besaßen kaum gemeinsame Geschichte oder tiefere Bindungen. Und während die einen genau wussten, wer welchen Platz in der Gemeinschaft einnahm und sich dementsprechend verhielten, blieben die anderen außen vor, weil sie die Regeln aus Unkenntnis nicht befolgten. So lebten die beiden Gruppen unverbunden nebeneinander her: Jeder fühlte sich einer anderen Wir-Gruppe zugehörig und jeder grenzte sich dem jeweils "Anderen" gegenüber mehr oder weniger hermetisch ab.

Heute würden wir von Parallelwelten sprechen. Doch heute würden wir bei Parallelwelten in der Regel wohl die gettomäßige Abschottung von Migranten assoziieren – also von Menschen, die aus anderen Ländern stammen, eine andere Sprache sprechen, oft eine andere Hautfarbe, eine andere Religion oder eine andere Kultur haben. Die dreijährige Studie jedoch, die der Soziologe Norbert Elias vor gut 55 Jahren in einem Vorort mit dem fiktiven Namen "Winston Parva" durchführte, betraf Menschen aus demselben Land. Engländer wurden von anderen Engländern als Außenseiter stigmatisiert, weil sie nicht "seit ewig" dazugehörten.

Fremde, das zeigt dieses Beispiel, müssen keineswegs immer aus einem anderen Land oder einer anderen Kultur stammen. Es reicht, dass sie Unbekanntes verkörpern und dadurch Misstrauen und Verunsicherung auslösen – eben: Be"fremden". "Fremde bedeuten das Fehlen von Klarheit", sagt der Soziologe Zygmunt Bauman denn auch. "Man kann nicht sicher sein, was sie tun werden, wie sie auf die eigenen Handlungen reagieren würden; man kann nicht sagen, ob sie Freunde oder Feinde sind – und daher kann man nicht umhin, sie mit Argwohn zu betrachten."

Fremde sind also nicht einfach "Andere", denn auch Freunde und Feinde sind "Andere". Aber von Freunden ist bekannt, dass sie zu einem halten; und bei Feinden weiß man, dass von ihnen nichts Gutes zu erwarten ist. Freund und Feind sind klassifizierbar: Man weiß sich ihnen gegenüber zu verhalten. Fremde hingegen sind nicht klassifizierbar: Sie lösen Irritation aus. Begegnen wir ihnen etwa in Fernsehdokumentationen über einen anderen Kontinent oder exotische Inseln, lösen sie vielleicht überraschtes Staunen, ja sogar Faszination aus – ein bisschen Verwirrung ist prickelnd und verlockend, das weiß jeder Tourist auf Auslandsreisen. Treffen wir auf Fremde hingegen in der unmittelbaren Umgebung, werden Neugier und Interesse oft von Unruhe und Verunsicherung überlagert: Die meisten Menschen suchen die Nähe von Fremden nicht, sondern sie meiden sie.

Fremde müssen, bevor wir die Annäherung wagen, erst überprüft und ausgetestet werden. Dies konnte ich vor kurzem wieder bei einer Urenkelin beobachten. Als ich sie wenige Wochen nach der Geburt sah, lächelte sie mich unbefangen an. Als sie mich mehrere Monate später wieder besuchte, war das Lächeln verschwunden. Die Kleine wandte sich ab, suchte Schutz auf dem Arm der Mutter und beäugte mich äußerst misstrauisch aus der Distanz. Eben: Sie fremdelte. Nach einiger Zeit hingegen, in der ich sie nicht beachtet hatte, streckte sie, wenn auch etwas zögerlich, eine Hand nach mir aus. Sie hatte sich von meiner Ungefährlichkeit überzeugt und war bereit, Bindung auch außerhalb der sicheren Mutter-Kind-Beziehung aufzubauen und mich in ihren Kreis aufzunehmen. So wechselte ich vom Fremden zum Freund und wurde Teil der Gruppe, in der sie sich sicher und vertraut fühlte: ihrer Wir-Gruppe.

In diesem Fall ebenso wie im Fall von Winston Parva spielte die Zeit eine wichtige Rolle. Je länger Fremde da sind, desto mehr gewöhnt man sich an sie, und manchmal lernt man sie sogar kennen. Vielleicht haben einige von Ihnen die Geschichte der Zugreisenden gelesen, wie sie auch Hans Magnus Enzensberger in seinem Essay "Die große Wanderung" aufgreift. Ein Reisender hat es sich bequem gemacht. Er ist allein im Abteil und kann nach eigenem Gutdünken schalten und walten. Beim nächsten Halt allerdings bleibt ein Mann vor seinem Abteil stehen, zieht die Tür auf und erkundigt sich höflich: Ist hier noch frei? Und obwohl unser Reisender voll innerer Abwehr den Mann am liebsten weiterschicken würde, bleibt ihm – als ebenfalls höflichem Menschen – nichts anderes übrig, als ein gepresstes "Ja!" über die Lippen zu bringen – denn tatsächlich sind ja fünf von sechs Sitzplätzen noch frei.

Der Zug setzt sich wieder in Bewegung, nun sitzen zwei Personen im Abteil. Als beim nächsten Bahnhof erneut ein Passagier vor dem Abteil stehen bleibt und um Einlass bittet, wiederholt sich das Verhaltensmuster vom ersten Halt – mit dem Unterschied allerdings, dass nun auch der Mann, der erst eine Station zuvor eingestiegen ist und gerade selbst noch Außenseiter und Eindringling war, den neuen Eindringling am liebsten weiterschicken würde.

Warum? Der Neue kommt ungebeten und wird einen Sitzplatz belegen, von dem die früher Eingestiegenen ihre Zeitungen entfernen müssen. Er wird wahrscheinlich husten oder schlafen und schnarchen, oder er wird laut und endlos telefonieren oder auf seinem Laptop einen Film anschauen, den die beiden anderen Reisenden nolens volens mitanhören müssten, obwohl sie doch nichts anderes als ihre Ruhe haben wollen....

Als Norbert Elias sich bei seiner Studie über Winston Parva fragte, warum Fremde so viele negative Zuschreibungen auf sich ziehen, machte er eine interessante Beobachtung: Die Etablierten pflegten die "schlechten" Eigenschaften der eigenen Gruppe pauschal auf die Außenseitergruppe zu projizieren – das Schlechte also aus dem Eigenen hinaus zu verlagern–, und gleichzeitig die besten Eigenschaften ihrer eigenen Mitglieder der gesamten Gruppe zuzuschreiben – sich also quasi selbst zu adeln. Das Eigene wurde so idealisiert, das Fremde tendenziell dämonisiert.

Elias’ soziologische Beobachtungen werden untermauert durch die Erkenntnisse von Psychologen und Anthropologen. Es gebe zwei Möglichkeiten, mit den dunklen, also den ungeliebten Teilen einer Persönlichkeit oder einer Gruppe umzugehen, weiß Vamik Volkan, ein amerikanischer Psychoanalytiker, der sich große Verdienste in der internationalen Konfliktlösung erworben hat: Entweder werden die dunklen Flecken verdrängt, oder sie werden nach außen projiziert. In den Vereinigten Staaten bezeichneten sich die Apachen beispielsweise selber indeh, "das Volk", und alle anderen als indah, "Feind". Und für die Griechen war der Nicht-Grieche "bárbaros", was ursprünglich stammelnd, lallend meint, aber auch ungebildet, roh und gewalttätig einschließt.

Diese Erkenntnisse erscheinen mir von ungebrochener Bedeutung. Besagen sie doch, dass die Mitglieder einer Gruppe nicht wegen kritikwürdiger individueller Eigenschaften schlecht gemacht werden, sondern dass sie als schlecht und minderwertig gelten, allein weil sie der anderen Gruppe angehören. Das eigene Volk umfasst danach qua definitionem nur die "Guten", die sich vielleicht sogar als Auserwählte fühlen. Und außerhalb des Stammes, der Sprachgruppe, der Ethnie oder der Religionsgemeinschaft leben nur die Schlechten, die Ausgeschlossenen, denen vielleicht sogar die Lebensberechtigung abgesprochen wird.

Derartige pauschale Projektionen ziehen sich durch die gesamte Geschichte der Menschheit. Erstens lassen sie die eigene Gruppe im Vergleich mit anderen heller erstrahlen, und zweitens befreien sie die eigene Gruppe von beunruhigenden Eigenschaften, die das Selbstwertgefühl beeinträchtigen könnten. Wer sein Verunsicherndes, sein Böses oder sein Unbewältigtes auf andere projiziert, dürfte sich (zumindest oberflächlich) nicht nur moralisch reiner, sondern auch psychisch stabiler fühlen. Deswegen wird der Mensch selbst dann Fremde finden, wenn gar keine Fremden von außen zugezogen sind. Er findet sie in Winston Parva, am Arbeitsplatz, in der Schulklasse, in der Großfamilie - denn es ist leichter, das Unbekannte, das Ängstigende und Verunsichernde auf Distanz zu halten, als es in sich zu wissen.

In diesen Projektionen verbergen sich aber auch bedrohliche Potentiale. Eigene Erfahrungen und Kenntnisse der Geschichte bieten hinlängliche Beispiele dafür, wie aus einem negativen Bild des anderen Abwehr wird. Es folgt Ausgrenzung von Fremden Schritt für Schritt, verbunden mit einer Entmenschlichung des Anderen bis schließlich Krieg und Vernichtung einen Schlusspunkt setzen, mit dem das Humanum grundsätzlich verabschiedet ist. Schrecklicherweise ist diese Erfahrung auf immer in die deutsche Nationalgeschichte eingeschrieben. Weniger lange zurück, eine weitere schreckliche Erfahrung: In Ruanda beispielsweise bezeichneten die Hutu die Tutsi zunächst als böse, später begannen sie, sie einfach Kakerlaken zu nennen. Ist erst einmal eine feindselige Atmosphäre geschaffen und sind die Gefühle erst einmal aufgeputscht, kann eine reale Auseinandersetzung etwa um Grenzfragen oder um Souveränität schnell zum Funken werden, der den Brand entzündet. Und das Töten von Kakerlaken löst in der Regel keine Schuldgefühle aus.

Sehr geehrte Damen und Herren,

der Fremde hat solange existiert, wie es den Menschen gibt. Aber mit der Entstehung von Nationalstaaten hat das Eigene noch an Bedeutung und die Abgrenzung vom Fremden noch an Schärfe gewonnen. Das Verhältnis zwischen dem Eigenen und dem Fremden scheint mir daher eines der schwierigsten politischen Probleme der Gegenwart. Lassen Sie uns also einen Blick auf die Rolle werfen, die dem Fremden im Kontext der Nationalstaaten zugewiesen worden ist.

Der Nationalstaat brachte in den letzten 200 Jahren einen erheblichen Demokratisierungsschub, indem er mit den alten Imperien die ständische Privilegienherrschaft abschaffte und das Volk als Souverän inthronisierte. Gleichzeitig aber tauchte mit dem Nationalstaat die Gefahr einer Überhöhung der eigenen Ethnie auf, verbunden mit einer scharfen Abgrenzung gegenüber anderen Staaten und einer teilweise aggressiven Abwertung von Minderheiten. Letztlich kulminierte der ethnisch reine Staat, wie es uns das 20. Jahrhundert gezeigt hat, in einer völkermörderischen Vorstellung.

Der Nationalstaat setzte auf sprachliche, ethnische, religiöse und kulturelle Homogenität, schuf ein gemeinsames historisches Gedächtnis der Mehrheitsnation und versuchte, die Erinnerungen all jener zu eliminieren, die nicht in diese Rahmenerzählung passten. Rechte bzw. ihr Entzug wurden an ethnische Zugehörigkeit gebunden, Minderheiten von manchen Berufen ausgeschlossen oder millionenfach zu Umsiedlungen gezwungen. "Wo immer in den Jahrzehnten vor dem Ersten Weltkrieg neue Nationalstaaten entstanden", schrieb der ehemalige britische Außenminister Lord Curzon, "und wo immer innerhalb alter Vielvölkerreiche 'Nationalitätenpolitik' betrieben wurde, bestand die Gefahr eines ‚unmixing of peoples."

Nicht selten standen Angehörige von Minderheiten vor der dramatischen Alternative, entweder ihre bisherige Identität zu verleugnen und sich zu assimilieren, oder ausgegrenzt, und sogar ausgewiesen zu werden. Massenhafte und teilweise gewaltsame Bevölkerungsverschiebungen wurden so ein zentraler Bestandteil bei der Schaffung des neuen Europa.

Selbst demokratische Staaten wie England und Frankreich hießen solchen sogenannten Bevölkerungsaustausch gut – erinnert sei an den Vertrag von Lausanne 1923, der die von der Türkei und Griechenland bereits vollzogenen Vertreibungen von Türken und Griechen nachträglich legalisierte. Vertreibungen blieben ein Instrument offizieller Nationalitätenpolitik auch nach dem Zweiten Weltkrieg, als beispielsweise 14 Millionen Deutsche gezwungen wurden, ihre traditionellen Siedlungsgebiete in Mittel- und Südosteuropa zu verlassen. Später fanden Vertreibungen und Massenmorde zwar keine völkerrechtliche Billigung mehr, doch die Völkergemeinschaft hat sie auch nicht verhindert. Verwiesen sei nur auf Jugoslawien, wo zwei bis drei Millionen Menschen ihre alten Heimaten verloren, auf Ruanda und Burundi, wo weit über eine Million Menschen den Massakern zwischen Hutu und Tutsi zum Opfer fielen. Oder auf Myanmar, wo erst Ende 2017 eine Militäroffensive etwa eine Million Angehörige des Volkes der Rohingya nach Bangladesch vertrieb.

Manchmal wird von politischer Seite das Argument eingebracht, dass derartige nationale "Entmischungen" Schlimmeres verhindert hätten. Tatsächlich dürfte etwa die Vertreibung der Deutschen am Ende des Zweiten Weltkriegs die innenpolitischen Spannungen in Polen und der Tschechoslowakei gemindert haben. Andererseits hat sie Hunderttausende von Opfern gekostet und millionenfache Verluste und Traumata ausgelöst. Und mögen die Vertriebenen auch seit langem physisch nicht mehr da sein, so haben sie doch Spuren hinterlassen, ganz materiell in Bauwerken und im Gedächtnis der Gesellschaften. Eine Ironie der Geschichte: Die auf ewig ausgeschlossen sein sollten, haben sich eingenistet in Geschichte und Gegenwart der Vertreiber.

Und noch eines muss bedacht werden, wenn die Rechnung aufgemacht wird über die Vor- und Nachteile von Exklusion: Wir haben erlebt, dass Ausgrenzungen, Umsiedlungen oder Vertreibungen, mögen sie auch Jahrzehnte zurückliegen, wie unverheilte Wunden immer wieder aufbrechen und massiv in aktuellen Konflikten instrumentalisiert werden können – sei es in Europa, im Nahen Osten oder in Asien. So droht Nationalismus Nationalismus immer wieder zu befeuern, selbst noch in der zweiten, dritten und sogar zehnten Generation.

Angesichts dieses destruktiven Potentials im Umgang mit Fremdheit sollten wir die Zivilität umso höher schätzen, um die sich die Menschheit immer wieder bemüht hat. Wir wissen, dass es ohne Affektkontrolle keine Zivilität geben kann. Affektkontrolle aber, die durch reine Repression erreicht wird, löst den zugrunde liegenden Konflikt genauso wenig wie ein Krieg. Repression leugnet den Feind und Krieg vernichtet ihn. Gewaltfreie Veränderungen hingegen setzen voraus, dass wir die Fremden "entfeinden" und das Eigene ent-idealisieren. Und dass wir stattdessen lernen, mit Ambivalenzen umzugehen. Mit Gefühlen, die die Eindeutigkeit von Gut und Böse aufheben und Mehrdeutigkeit und Widersprüchlichkeit zulassen. Das mag schwer sein, aber es ist auch entlastend. Und es vergrößert die Chance, im Fremden auch das "Bereichernde" zu entdecken: das noch nicht Gekannte, das noch nicht Gedachte, das noch nicht Praktizierte, das unsere bisherige Welt erweitert.

Skepsis gegenüber einem auf Nationalismus aufbauenden Nationalstaat ist also mehr als angebracht. Und das noch aus einem weiteren relevanten Grund: In einer Welt, die zunehmend globalisiert und digitalisiert ist, in der territoriale Grenzen immer weniger eine Rolle spielen, in der eine Regulierung der Migration und der Kampf gegen Klimawandel nur nationenübergreifend geführt werden kann, in einer solchen Welt sind supranationale Institutionen und ein universalistisches und kosmopolitisches Denken im Prinzip wesentlich geeigneter, effektive Antworten auf die Herausforderungen zu finden.

Wenn wir uns allerdings die Entwicklung der letzten Jahre vor Augen führen, dann sehen wir, dass nicht allein in Deutschland und Europa, sondern auch in den USA und anderen westlichen Ländern das Bedürfnis nach einer Verwurzelung im Eigenen unterschätzt worden ist und nicht kosmopolitisches, sondern nationales Denken wieder an Bedeutung gewonnen hat – gerade wegen der beschleunigten Entwicklung in Richtung Globalisierung, wegen der Auflösung von Grenzen und wegen der Befürchtung, in einer Gemeinschaft von Weltbürgern die eigenen Wurzeln zu verlieren. Zu der Angst vor dem Fremden hat sich die Angst vor der Entfremdung von sich selbst gesellt: weil das Eigene von den neuen Entwicklungen ausgehöhlt und überwölbt zu werden droht.

Zu fragen wäre also: Kann der Nationalstaat auch weiterhin das Bedürfnis der Menschen nach einer kulturell, geschichtlich und sprachlich bestimmten Gemeinschaft befriedigen, ohne aber provinziell und ohne ausgrenzend zu werden? Ist Nationalstaat denkbar und praktizierbar als offene Gesellschaft mit Platz für die Fremden?

Der bereits zitierte Vamik Volkan hat davon gesprochen, dass jedes Individuum zwei Kleider trägt: das eine passgenau auf seinen Körper zugeschnitten, das andere lockerer und beweglicher darüber, das Kleid der Gruppe, zu dessen Teil dieses Individuum geworden ist und der es sich zugehörig fühlt. Erwachsenwerden heißt für Volkan nämlich, in eine fortlaufende Tradition hineingeboren zu werden und Schritt für Schritt die Sprache, die Sitten und Gebräuche der Familie, des Clans, der Ethnie, der Religionsgemeinschaft oder der Nation zu übernehmen und damit zu einer Persönlichkeit heranzuwachsen, in der individuelle und Gruppenidentität unauflöslich miteinander verschmolzen sind.

Es gibt sie zwar bereits, jene Schicht aus international vernetzten und polyglotten Menschen, die ihre auf Selbstverwirklichung zielende Lebensführung in einem beliebigen Land ihrer Wahl realisieren können. Und es werden immer mehr. Der Durchschnittsbürger aber dürfte auch in der digitalen Welt der Zukunft in seinen Berufsmöglichkeiten und im Gefühl der Zugehörigkeit weiter gebunden sein an den lokalen Raum, der ihn kulturell, wirtschaftlich und politisch trägt. Müsste er diesen Raum verlassen, würde ihm das zweite Kleid entrissen: Seine Persönlichkeit würde beschädigt.

Wir kennen die Folgen einer derartigen Entwurzelung aus den Geschichten vieler Emigranten. "Ich war ein Mensch, der nicht mehr 'wir' sagen konnte", hat Jean Améry geschrieben, nachdem das NS-Regime ihn wegen seiner jüdischen Herkunft außer Landes getrieben hatte. Und nur noch gewohnheitsmäßig, aber nicht mehr im Gefühl vollen Selbstbesitzes konnte er darum 'Ich' sagen. Er hatte Heimweh, "ein übles, zehrendes Weh" zu dem Land, das ihn doch verjagt hatte. Abgeschnitten von dem "Wir" wurde ihm schmerzhaft bewusst, wie sehr der Mensch Heimat braucht, "um sie nicht nötig zu haben". Dabei malte ihm seine Sehnsucht keineswegs eine weltabgeschlossene Provinz. Aber, so schrieb Améry, man müsse Landsleute in Dorf- und Stadtstraßen haben, "wenn man der geistigen ganz froh werden soll", und er war überzeugt, "dass ein kultureller Internationalismus nur im Erdreich nationaler Sicherheit recht gedeiht."

Für Améry stand die Verankerung im "nationalen Erdreich" nicht im Widerspruch zu einem "kulturellen Internationalismus". Im Gegenteil: sie war dessen Bedingung. Seine Erfahrung also ist: Heimat kann, wenn sie bleibt, weltläufiger machen. Psychologen haben diese Wechselwirkung von individueller Verankerung und Offenheit beziehungsweise Erweiterungsbereitschaft bestätigt. Je tiefer jemand verinnerlicht hat, was in seiner Familie, seiner Kultur, in seinem Glauben und seiner Nation an Gewohnheiten und Regeln vermittelt wurde, desto leichter vermag er sich auf Neues, Unbekanntes, auch Verunsicherndes einzulassen. Die intensiven Selbstzweifel, denen wir uns in Deutschland nicht selten hingeben, sind einer Offenheit nicht förderlich. Vielmehr trifft das scheinbar Paradoxe zu: Wer ein gesundes Selbstbewusstsein entwickelt, vermag neue Perspektiven und innovative Ansätze zu integrieren und sich so trotz Wandel neu zu beheimaten. Und vor allem: Er ist nicht beständig Opfer seiner Ängste.

Andererseits möchte ich an dieser Stelle zumindest kurz darauf verweisen, dass Verankerung nicht zwangsläufig an den Nationalstaat gebunden sein muss. Ich hatte in der DDR eine regionale mecklenburgische Heimat, enge Freunde, Eingebundenheit in eine Kirchgemeinde – und gleichwohl war ich unbeheimatet im Staat, der mein Leben weitgehend kontrollierte und regelte. Die Staatsmacht, die die Freiheit und den Rechtsstaat außer Wirkung gesetzt hatte, vermochte mich nicht an sich zu binden – jedenfalls nicht, wenn man davon absieht, dass auch deutliche Gegnerschaft ein Element von Bindung darstellt.

Jetzt möchte ich aber, mit Blick auf die Zukunft, auf einen Begriff zurückgreifen, den der Anthropologe Benedict Anderson geschaffen hat. Anderson war zwar nicht der erste, der darauf verwies, dass die Nation nicht etwas Naturgegebenes ist, keineswegs Ewigkeitswert besitzt und sich nicht durch biologische Abstammung definieren muss. Aber seine Formulierung von der Nation als "vorgestellter Gemeinschaft" (imagined community) wurde Anfang der 1980er Jahre zu einer erfolgreichen Formel, weil sie damals der Diskussion über die Nation eine optimistische Richtung gab. Wenn wir heute davon überzeugt sind, dass Nationen keine Erscheinungen von überzeitlicher Gültigkeit sind, sondern von Menschen gedacht und gemacht werden, dann steht es uns frei, Nation als Gemeinschaft auch anders zu denken und mit Leben zu füllen als die Gründer der Nationalstaaten es taten. Auch die Bedeutung der Nation unterliegt einem beständigen Wandel. Was aus ihr wird, hängt offenkundig wesentlich davon, welche Vorstellung die Menschen von ihr haben und umsetzen. Wer die Nation positiv bewertet, muss keineswegs zwangsläufig beim Nationalismus enden.

Und was meine Vorstellung betrifft, so weiß ich mich in Gesellschaft von sehr vielen Menschen nicht nur in den westlichen Ländern. Für mich hat ein Nationalstaat nur dann Chancen auf eine fruchtbare Entwicklung, wenn er auf einer offenen Gesellschaft beruht. Er muss im Austausch mit anderen existieren, nicht nur aus ökonomischen, sondern auch aus geistig-kulturellen Gründen. Verschiedenheit gebiert nämlich nicht nur Konflikte, sie kreiert, wie bereits gesagt, auch Neues, denn sie stachelt die Neugier an und treibt den Menschen zur Erweiterung von Wissen und Erfahrung. Schränkt ein Nationalstaat den Austausch längerfristig und aus Prinzip ein, verliert er an Vitalität und beraubt sich des erfinderischen Geistes. Eigenes ohne Kontakt mit Fremdem verdorrt und gerät zudem leicht auf den Weg zum Despotismus.

Ein Nationalstaat darf sich allerdings auch nicht überfordern. Wer sich vorstellt, quasi als imaginierter Vertreter eines Weltbürgertums alle Grenzen des Nationalstaates hinwegzunehmen, überfordert nicht nur die materiellen, territorialen und sozialen Möglichkeiten eines jeden Staates, sondern auch die psychischen Möglichkeiten seiner Bürger. Sogar der weltoffene Mensch gerät emotional und intellektuell an seine Grenzen, wenn sich Entwicklungen vor allem kultureller Art zu schnell und zu umfassend vollziehen. Wie oft habe ich gerade in letzter Zeit im Bekanntenkreis den Stoßseufzer gehört: Ich komme nicht mehr mit!

Dabei bin ich mir gar nicht sicher, ob wir uns schon wirklich klar gemacht haben, wie schwerwiegend Migranten und Flüchtlinge die Gesellschaften in Europa verändern werden – in ihrer Bevölkerungsstruktur, in der Art ihres Zusammenlebens und auch in ihrer Kultur. Die Integrationspolitik, die der Zuwanderung folgt, wird einen langen Atem brauchen und viel Schwieriges zu gestalten haben. So ist zum Beispiel bekannt, dass Reibungen umso stärker auftreten, je fremder die Fremden sind. Und viele Fremde kommen heute aus autoritären Staaten, teils mit Clan-Strukturen zu uns, und viele sind als Muslime religiös ganz anders geprägt als Westeuropäer des 21. Jahrhunderts. Selbst Migranten aus Russland und anderen ehemaligen Sowjetrepubliken tragen häufig eine regelrechte Distanz zur Moderne in sich – ein mangelndes Verständnis für Minderheiten- und Frauenrechte, für Toleranz und sexuelle Selbstbestimmung. Die Gefolgschaft gegenüber einer starken Führerpersönlichkeit erscheint ihnen "natürlicher" als die Loyalität gegenüber einem Rechtsstaat und seinen Institutionen. Andererseits ist das Bild nicht einheitlich. Bildungsstand, kulturelle Prägung oder soziale Position haben Migranten auch immer wieder geholfen, die Vorzüge der offenen Gesellschaft schnell schätzen zu lernen.

Verschiedene Reaktionsmuster haben sich auf Zuwanderung entwickelt: Die Einen haben die Fremden aus Hilflosigkeit oder Gleichgültigkeit, und so gut und so lange es ging, einfach ignoriert. Andere, die umso lauter wurden, je mehr Migranten kamen, haben sie dämonisiert und pauschal zur Bedrohung erklärt. Noch andere haben sie umarmt und pauschal zur Bereicherung erklärt oder gar idealisiert – ausgerechnet Deutsche wollten sich keine Fremdenfeindlichkeit vorwerfen lassen. Wenn Probleme dieses positive Bild des Fremden störten, wurden sie minimiert oder gar wegdefiniert.

Lassen Sie mich nur ein Beispiel nennen: Unsere Gesellschaft hat sich darauf verständigt, den Begriff Zigeuner als diskriminierend abzuschaffen und ihn durch Roma und Sinti zu ersetzen. So sehr diese Entscheidung einerseits nachvollziehbar ist, so hat sie doch auch die Illusion begünstigt, allein der Austausch der Begriffe könne die gesellschaftliche Abwertung dieser Gruppe verhindern. Als irgendwann dann auch nicht mehr von Roma aus Rumänien und Bulgarien gesprochen wurde, sondern nur noch von "Rumänen und Bulgaren" die Rede war, erwies sich der Austausch der Begrifflichkeit sogar als Verschleierung: Denn Nachbarn und Behörden haben keine Probleme mit Rumänen und Bulgaren, wohl aber mit einem Teil der Roma aus Rumänien und Bulgarien.

Einen großen Einfluss in der Integrationspolitik hat lange Zeit die Konzeption des Multikulturalismus gehabt: Was sich auch immer hinter den einzelnen Kulturen verborgen hat – Vielfalt galt als Wert an sich. Die Kulturen der Verschiedenen sollten gleichberechtigt nebeneinander existieren, für alle verbindliche westlich-liberale Wertevorstellungen wurden abgelehnt. Ich verstehe, dass es auf den ersten Blick tolerant und weltoffen anmuten mag, wenn Vielfalt derart akzeptiert und honoriert wird. Wohin ein solcher Multikulturalismus aber tatsächlich geführt hat, das hat mich doch erschreckt.

So finde ich es beschämend, wenn einige immer noch die Augen verschließen vor der Unterdrückung von Frauen bei uns und in vielen islamischen Ländern, vor Zwangsheiraten, Frühheiraten, vor Schwimmverboten für Mädchen in den Schulen. Wenn Antisemitismus unter Menschen aus arabischen Staaten ignoriert oder mit Verweis auf israelische Politik für verständlich erklärt wird. Oder wenn Kritik am Islam sofort unter den Verdacht gerät, aus Rassismus und einem Hass auf Muslime zu erwachsen. Sehe ich es richtig, dass in diesen und anderen Fällen die Rücksichtname auf die andere Kultur als wichtiger erachtet wird als die Wahrung von Grund- und Menschenrechten?

Ja, es gibt Hass und Diskriminierung von Muslimen in unserem Land. Und sich diesem Ressentiment und dieser Generalisierung entgegen zu stellen, sind nicht nur Schulen und Politik gefordert, sondern jeder Einzelne. Beschwichtiger aber, die kritikwürdige Verhaltensweisen von einzelnen Migranten unter den Teppich kehren, um Rassismus keinen Vorschub zu leisten, bestätigen Rassisten nur in ihrem Verdacht, die Meinungsfreiheit in unserem Land sei eingeschränkt. Und sie machen sich zum Verbündeten von Islamisten, die jegliche, auch berechtigte Kritik an Muslimen abblocken, indem sie sie als rassistisch verunglimpfen.

Es ist, als scheuten viele davor zurück, die Werte der liberalen Demokratie zu verteidigen, obwohl sie so vielen Menschen ein würdiges Leben ermöglicht haben, wie keine Gesellschaftsform zuvor.
Wenn die Verunsicherung durch Zuwanderung nun dazu führen sollte, dass sich Einheimische wieder neu und selbstkritisch auf ihre ethischen und politischen Ideale besinnen und für sie werben, dann hat diese Verunsicherung etwas Gutes gehabt. Ein bloßes Nebeneinander ist keine gute Voraussetzung für ein Zusammenleben, Konfliktvermeidung kein guter Weg zum Kennenlernen. Wie wir eingangs schon am Beispiel des Ortes Winston Parva gesehen haben, bildet sich Gemeinschaft nur aufgrund einer gemeinsamen Vergangenheit und gemeinsam erlebter Gegenwart.

Dann aber kann sie gelingen. Deutschland kannte vor gar nicht allzu langer Zeit noch Zehntausende von Winston Parvas: kleine und große Orte, in denen neu Hinzugezogene relativ getrennt von Alteingesessenen in eigenen Siedlungen lebten, obwohl sie demselben Volk angehörten. Aber sie sprachen Schlesisch und nicht Plattdeutsch. Sie würzten mit Knoblauch und der stank schrecklich. Als ostpreußische Protestanten störten sie im katholischen Bayern und als sudetendeutsche Katholiken im protestantischen Mecklenburg. Mischehen waren selten.

Inzwischen fragt keiner mehr danach, woher die Großeltern oder Urgroßeltern stammten, und die Familien leben miteinander und nicht nebeneinander. Solch eine Annäherung wünsche ich mir auch zwischen den Alteingesessenen und Zugezogenen von heute. Aus einem ganz einfachen Grund: Wir werden zu großen Teilen zusammen in diesem Land leben. Und es ist alles andere als gleichgültig, ob dies gelingt oder nicht gelingt.

Zu viele Zugezogene leben augenblicklich noch zu abgesondert mit Werten und Narrativen, die den Gesetzen und Regeln und Denkweisen der Mehrheitsbevölkerung widersprechen, zu viele leben hier seit vielen Jahren oder gar Jahrzehnten, ohne die Geschichte dieses Landes zu kennen. Um das zu ändern und uns gemeinsam auf eine Zukunft in diesem Land zu verständigen, brauchen wir – wie einst zwischen einheimischen und vertriebenen Deutschen – vor allem Eines: mehr Wissen übereinander. Mehr Dialog. Mehr Streit. Mehr Bereitschaft, im jeweils anderen unseren eigenen Ängsten aber auch neuen Chancen zu begegnen.